Alexander von Trentini im Interview Wiesbadener Friseur stylt Khedira, Gomez und Co.

Für die Spieler der Fußballnationalmannschaft zählt nicht nur die Fitness, sondern auch das Styling. Und das überlassen sie nicht dem Zufall. Beraten werden einige von ihnen von Friseurmeister Alexander von Trentini. Manche lassen ihn sogar extra vor wichtigen Spielen einfliegen.

Jessica Baker

Nach zehn Jahren hat Sami Khedira entschieden sich von seinen langen Haaren zu trennen. Alexander von Trentini hat ihn dabei beraten. - © Privat, Trentini

Friseurmeister Alexander von Trentini arbeitet seit 17 Jahren in seinem Salon in Wiesbaden. Als er damals in die Fußstapfen seines Vaters trat und mit 22 Jahren seinen Meister machte, wollte er vor allem neue Talente fördern und ausbilden.

Mittlerweile wissen nicht nur seine Azubis seinen Einsatz zu schätzen, auch einige prominente Gäste gehen in seinem Salon ein und aus. Darunter Sami Khedira und seine Mannschaftskollegen Mario Gomez und Mesut Özil. Der Friseurmeister, der für das Label "La Biosthétique" arbeitet, sieht die Sportler regelmäßig, spätestens alle sechs Wochen. Er wird sogar von mehreren Fußballern eingeflogen, egal wo sie gerade kicken. Auch nach England, Italien oder Frankreich. Im Interview mit der Deutschen Handwerks Zeitung erzählt er, wie seine Arbeitswoche aussieht und wie er mehr Azubis für seinen Beruf begeistern will.

DHZ: Sie sind beruflich viel unterwegs. Wie sieht eine Arbeitswoche bei Ihnen aus? 

von Trentini: Ich habe eine Fünftagewoche, die aus vier Arbeitstagen im Trentini Friseure Salon in Wiesbaden besteht und aus einem Tag im Büro. Zusätzlich bin ich regelmäßig viel unterwegs bei Kunden, zum Beispiel in Paris oder wie gerade in Berlin zur Fashion Week.

DHZ: Unterwegs und in ihrem Salon in Wiesbaden betreuen Sie auch einige prominente Gäste. Wie ist es dazu gekommen?

von Trentini: Meine prominenten Gäste sind alle auf Weiterempfehlung meiner Kunden gekommen. Dieses Thema behandle ich aber grundsätzlich sehr diskret.

DHZ: Einer Ihrer Kunden ist Sami Khedira. Zehn Jahre lang hatte er lange Haar. Nun ist die Mähne ab. Wer hatte die Idee dazu?

von Trentini: Sami kam auf mich zu, nachdem er den Entschluss gefasst hatte, sich von seinen langen Haaren zu trennen. Von mir kam daraufhin dann nur noch die Beratung für den richtigen Schnitt und die passenden Produkte für das perfekte Styling.

DHZ: Welchen anderen Promis würden Sie gerne mal ein neues Styling verpassen?

von Trentini: Ich würde es toll finden einmal Sylvie Meis, Lena Meyer-Landrut oder Sarah Lombardi zu stylen und bei den Männern Jared Leto und Bradley Cooper.

DHZ: Das hört sich so an, als hätten Sie viel zu tun. Doch für viele junge Leute scheint ihr Job nicht attraktiv zu sein. Wie erleben sie die Azubisuche?

von Trentini: Es gibt immer weniger Azubis, die sich bewerben und auch potentiell für die Stelle geeignet sind.

DHZ: Woran liegt das?

von Trentini: Das Problem an unserem Berufsbild in der Gesellschaft heutzutage ist das schlechte Image und dass wir nicht richtig anerkannt werden, für das was wir täglich leisten. Zudem spielen finanzielle Gründe eine große Rolle, da die Verdienstmöglichkeiten eher beschränkt sind und viele junge Menschen deswegen ein Studium vorziehen.

DHZ: Wie gehen Sie das Problem an? 

von Trentini: Zur Zeit arbeiten wir mit an einem tollen Projekt, welches das Berufsfeld Friseur für Bewerber attraktiver machen soll. Ins Leben gerufen wurde dafür der Hair & Beauty Artist, der als Zusatzqualifikation neben dem Gesellenbrief abgeschlossen werden kann. Auf einer Plattform können die potentiellen Bewerber Einblicke in die Vielseitigkeit des Berufes erlangen und sich online genau darüber informieren. Um die Teilnahme für unsere Azubis an dem "hair & beauty"-Projekt zu gewährleisten, ist es bei uns selbstverständlich, dass wir ein übertarifliches Gehalt zahlen. Mit diesem Projekt hoffen wir dazu beitragen zu können, das Image des Friseur Berufes wieder aufzuwerten und durch die attraktiven Verdienst- und Weiterbildungsmöglichkeiten wieder mehr Berufseinsteiger und Berufsquereinsteiger anzusprechen.

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